Leseprobe

 

GLÜCKSTAG

 

Drehbuch von Philipp Koblmiller (nach einer Vorlage von Nicolai Köppel)

 

            AUSSEN - STRASSENRAND - TAG

 

            An einer ruhigen Straße steht ein Polizeiauto mit einem Platten.

            Der uniformierte Polizist ARNDT (33) löst die Radmuttern am

            platten Reifen. Das Auto ist insgesamt in einem jämmerlichen

            Zustand und viel zu alt.

 

                                ARNDT

                      Ich hasse das. Warum müssen immer wir

                      mit dieser Kiste fahren?

 

            Sein Kollege RÜDIGER (30) steht in den offenen Kofferraum

            gelehnt und kramt nach dem Ersatzreifen. Er beugt sich aus

            dem Kofferraum.

 

                                RÜDIGER

                      Arndt. Du kennst doch Horst!

                          (nachäffend)

                      "Kein Einsatz - kein Mercedes!"

 

            Arndt hebt ächzend den Reifen von der Achse.

 

                                ARNDT

                      Wie sollen wir denn in diesem Kaff

                      'nen Einsatz kriegen.

 

            Rüdiger kommt mit dem Ersatzreifen aus dem Kofferraum.

 

                                RÜDIGER

                      Sei doch froh.

                      Tausendmal besser als die Großstadt.

 

            Arndt hebt den Reifen hoch und geht auf ihn zu.

 

                                ARNDT

                          (kopfschüttelnd)

                      Rüdiger, Rüdiger. Manchmal frag ich

                      mich, warum Du eigentlich Polizist

                      geworden bist.

 

            Plötzlich löst sich der Wagenheber und das Auto senkt sich

            grässlich quietschend.

 

                                ARNDT

                          (kopfschüttelnd)

                      So' ne Schrott-kar-re!

 

                                RÜDIGER

                      Ich weiß gar nicht, was Du gegen unser

                      Auto hast. Das hat wenigsten Stil.

 

            Plötzlich schiebt sich langsam ein großer moderner

            Polizei-Mercedes neben sie. HORST (55) lässt lässig die

            Scheibe runter und lehnt sich grinsend aus dem Fenster zu

            ihnen. In der Hand hält er einen Döner.

 

                                HORST

                          (kauend)

                      Kleines Rennen gefällig, Kollegen?

 

                                ARNDT

                          (überfreundlich)

                      Nein danke, Horst.

 

                                RÜDIGER

                          (versöhnlich)

                      Wir lassen Dir einen Vorsprung.

 

            Horst nickt nur spöttisch, salutiert dann grinsend zum Gruß

            und rauscht mit quietschenden Reifen ab.

 

            AUSSEN - TITELSEQUENZ - TAG

 

            Wir folgen Horsts Wagen ein Stück. Wir sind offensichtlich in

            einem sehr friedlichen Teil der Stadt, in dem wirklich nie

            etwas Aufregendes passiert.

 

            An einem Zebrastreifen steht LUKAS (6), ein aufgeweckter

            Junge mit seiner Sporttasche. Ein Feuerwehrauto hält am

            Zebrastreifen und läßt ihn vorbei. Der Feuerwehrmann am

            Steuer winkt ihm freundlich zu.

 

                                FEUERWEHRMANN

                      Hallo Lukas. Na, alles klar?

 

            Lukas grinst ihn an.

 

            Später fährt ein Krankenwagen vorbei. Auf Lukas' Höhe wird er

            langsamer und der Fahrer beugt sich zu ihm.

 

                                SANITÄTER

                      Lukas. Lang nicht gesehen.

                      Wir dachten, Du besuchst uns mal wieder.

 

            Lukas winkt ihm zu, als er weiterfährt.

 

            Später sieht Lukas den Polizeiwagen von Horst ankommen. Er

            bleibt mit leuchtenden Augen stehen und will ihn auch grüßen,

            doch das Polizeiauto fährt einfach vorbei.

 

            Lukas schaut ihm enttäuscht nach.

 

            INNEN - DIENSTRAUM - TAG

 

            Im Dienstraum des kleinen Polizeireviers. ELMAR (35) steht am

            Schreibtisch und gießt zwei Kakteen. Horst kommt herein, legt

            eine Tüte mit Elmars Döner auf den Tisch und läßt sich auf

            seinen Stuhl fallen. Elmar sticht sich an einem Kaktus.

 

                                ELMAR

                      Au.

                      Können wir die nicht endlich mal

                      austauschen?

 

            Horst sitzt in seinem Stuhl und wischt sich den Mund mit der

            Serviette ab. Er schnüffelt an seinen Fingern. Er dreht sich

            mit seinem Stuhl gönnerhaft zu Elmar.

 

                                HORST

                      Dein Döner wird kalt.

 

            Er holt aus einer Schublade ein "Kölnisch Wassser"-Fläschen

            und parfümiert sich die Hände und das Gesicht. Elmar steht

            betröppelt mit der Gießkanne in der Hand da.

            Vom Flur sind Stimmen zu hören.

 

                                RÜDIGER (OFF)

                          (halblaut)

                      Jetzt wart doch mal.

 

                                ARNDT (OFF)

                      Nein, ich mach das jetzt!

 

            Arndt und Rüdiger kommen herein. Arndt will etwas sagen, hält

            aber kurz inne und schnüffelt. Er verdreht die Augen.

 

                                ARNDT

                          (bestimmt)

                      Okay, Horst. Jetzt hab ich genug.

                      Wir wollen mit dem Mercedes auf Streife!

 

            Rüdiger will beschwichtigend eingreifen, doch Arndt wirft ihm

            einen bösen Blick zu. Horst packt sein Fläschchen weg.

 

                                ARNDT

                          (zu Horst)

                      Du hast überhaupt kein Recht-

                      uns den Wagen nicht zu geben.

 

                                HORST

                          (unterbricht ihn)

                      Kein Einsatz - Mercedes.

 

            Arndt verdreht die Augen und wiederholt ihn lautlos.

 

                                ARNDT

                      Ich weiß.

                      Aber wir wollen ihn jetzt.

                      Und wir kriegen ihn.

 

            Horst dreht sich mit seinem Stuhl duellmäßig zu Arndt.

 

                                HORST

                      Ihr kriegt ihn nicht.

 

                                ARNDT

                      Wir kriegen ihn.

 

            Horst schaut ihn böse an. Stille.

 

                                ARNDT

                      Dann haben wir jetzt wohl ein Problem.

 

            Elmar schaut von seinem Döner auf.

 

            AUSSEN - VOR DEM SPIELZEUGLADEN - TAG

 

            Lukas kommt aus der Tür eines Spielgzeugladens. In der Hand

            hält er eine knallgrüne Wasserpistole, die er stolz

            anlächelt. Er steckt sie lässig in den Gürtel und geht davon.

 

            INNEN - DIENSTRAUM - TAG

 

            Rüdiger und Elmar sitzen sich auf Stühlen direkt gegenüber.

            Neben ihnen liegen die Schlüssel des Mercedes.

 

            Hinter Elmar steht Horst, hinter Rüdiger Arndt. Rüdiger und

            Elmar schwingen die Fäuste im Takt. Horst und Arndt feuern

            die beiden lautstark an. Ein Schere-Stein-Papier-Duell.

 

                                HORST UND ARNDT

                          (rhythmisch)

                      Eins, zwei, drei.

 

            Rüdiger und Elmar lassen die Fäuste dreimal im Takt fallen,

            öffnen sie beim dritten Mal: Rüdiger hat den Stein, Elmar das

            Papier geknobelt.

 

                                HORST

                      Zwei - Zwei. Wir machen euch platt!

 

            Arndt massiert Rüdiger den Nacken.

 

                                ARNDT

                      Das heißt noch gar nichts.

                          (wie ein Trainer)

                      Okay, jetzt kommt alles auf Dich an.

 

            Bei diesen Worten stockt Rüdiger plötzlich. Arndt beißt sich

            auf die Lippen. Rüdiger schaut Arndt an, irgend etwas ist ihm

            sehr peinlich. Alle drei scheinen zu wissen, was los ist und

            lassen entnervt vom Spiel ab. Rüdiger eilt zur Türe hinaus.

 

            AUSSEN - BEIM DÖNERSTAND - TAG

 

            Lukas kommt die Straße entlang. In der Ferne sieht er den

            Dönerstand und geht entschlossen darauf zu.

 

            INNEN - DIENSTRAUM - TAG

 

            Man hört eine Spülung. Rüdiger kommt zurück und nimmt wieder

            seinen Platz vor Arndt ein.

 

                                ARNDT

                      Das wird ja immer schlimmer mit Dir. So

                      aufregend ist es nun auch wieder nicht.

 

                                ELMAR

                      Hoffentlich hat er sich die Hände

                      gewaschen.

 

                                HORST

                          (zu Elmar)

                      Lass mich nicht hängen! Gib's ihm!

 

            Das Spiel geht weiter - 'Eins, Zwei, Drei' - die Fäuste

            fliegen. Rüdiger knobelt wieder die Schere, aber Elmar den

            Stein. Das Team Elmar-Horst hat gewonnen. Horst gibt Elmar

            einen Freudenkuß auf den Kopf, der ihn anlächelt, nimmt sich

            den Autoschlüssel und freut sich unangemessen heftig.

 

                                HORST

                          (sing-sang)

                      Ich hab's Euch ja gleich gesagt.

 

            Rüdiger blickt entschuldigend zu Arndt, der sehr ruhig

            dasteht und tief ein und aus atmet. Horst beruhigt sich

            wieder.

 

                                HORST

                          (gönnerhaft)

                      Dann mal wieder an die Arbeit, Kollegen.

 

            Arndt packt seine Jacke und geht hinaus.

 

            AUSSEN - DÖNERSTAND - TAG

 

            RONNY (45), der einzige deutsche Dönerwirt weit und breit,

            steht mit einer weißen Schürze um, hinter der Theke seines

            Dönerstandes. Hinter ihm brutzelt der Fleischspieß, in seiner

            Auslage stehen Pide mit kleinen Deutschlandfahnen geschmückt.

            Vor Ronny steht ein KUNDE. Für ihn bereitet er gerade einen

            Döner zu. Ronny stopft das Fladenbrot mit Liebe richtig voll.

 

                                RONNY

                      Mit Scharf?

                      So scharf wie ich traut sich kein

                      Türke.

 

            Während Ronny drei Löffel „Scharf" in das Fladenbrot zwingt,

            schmunzelt er den Kunden an, der ihm mit einem schiefen

            Lächeln antwortet. Ronny händigt den Döner aus, als wäre er

            aus Gold. Der Kunde nimmt den Döner und geht. Lukas tritt an

            die Theke. Ronny lehnt sich vor, grinst ihn an.

 

                                RONNY

                      Was darf's sein?

 

            Lukas zielt mit der Wasserpistole auf Ronny. Der hebt

            "erschrocken" die Hände und geht auf das Spiel ein.

 

                                RONNY

                      Ist das ein Überfall?

                          (schaut auf die Pistole)

                      Die ist ja gar nicht geladen.

 

            Lukas schaut enttäuscht von Ronny zu der Pistole.

 

                                RONNY

                      Komm, gib her, ich mach sie dir scharf.

 

            Kurze Pause, dann muss Ronny über seinen eigenen Witz lachen.

            Lukas legt die Wasserpistole vor Ronny auf die Theke.

 

            AUSSEN - ABGELEGENE STRASSE - TAG

 

            Rüdiger und Arndt sitzen versteckt auf einem Waldweg in ihrem

            Streifenwagen und überwachen ein Blitzgerät, das an der

            Straße steht. Im Auto ist ein Kontrollgerät für den Blitzer.

            Sie schweigen sich an.

 

            Rüdiger hat ein schlechtes Gewissen, und schaut mehrmals zu

            Arndt, der ihn ignoriert. Obwohl die Stimmung gespannt ist,

            spürt man, daß sie nicht wirklich böse sind. Rüdiger räuspert

            sich. Arndt wendet sich ab und will sein Beifahrerfenster

            herunterkurbeln, aber es klemmt und die Kurbel fällt ab.

            Rüdiger muß sich das Lachen verkneifen. Arndt will ihn erst

            böse anschauen, merkt dann aber selbst, wie lustig die Situation

            ist. Sie lachen beide, als das Kontrollgerät plötzlich piepst.

 

                                ARNDT

                      Pscht. Es kommt einer.

 

            Sie schauen gespannt auf das Straßenstück, das sie von ihrer

            Position sehen können. Den Straßenverlauf sehen sie nicht.

 

                                ARNDT

                          (zu sich)

                      Bitte sei zu schnell. Bitte sei zu

                      schnell. Bitte...

 

            Man hört ein Auto näherkommen. Rüdiger und Arndt blicken

            enttäuscht auf, als ein älterer Herr mit Hut mit 25 km/h

            vorbeizuckelt. Arndt läßt den Kopf auf das Lenkrad sinken.

 

                                RÜDIGER

                          (zögernd)

                      Hast Du Hunger?

 

            Arndt verdreht grinsend die Augen.

 

                                RÜDIGER

                          (entschuldigend)

                      Vielleicht kommt sie ja heute mal

                      früher.

 

            Pause. Sie blitzen sich an. Arndt gibt nach und macht den

            Motor an.

 

                                ARNDT

                      Aber wehe, Du traust Dich heute wieder

                      nicht!

 

            INNEN - IN EINER WARTESCHLANGE - TAG

 

            Lukas steht in einer Warteschlange von Leuten in einer Halle.

            Wir sehen nicht genau, wo er ist. Er spielt nervös mit seiner

            Pistole, die er in seinem Gürtel versteckt trägt.

 

            AUSSEN - DÖNERSTAND - TAG

 

            Ronny macht für Rüdiger und Arndt zwei Döner fertig. Er klagt

            ihnen sein Leid, was sie aber gar nicht hören wollen. Rüdiger

            sieht gespannt zum gegenüberliegenden Gebäude. Arndt wartet

            auf seinen Döner.

 

                                RONNY

                      ...die einen sagen, sie schützen mich

                      vor den Türken, die keinen deutschen

                      Döner wollen. Und die anderen sagen, sie

                      schützen mich vor den Deutschen, die was

                      gegen Dönerbuden haben. Ist alles mein

                      Geld. Eigentlich müßte mein Döner

                      doppelt viel kosten.

                          (Pause)

                      Mit Scharf?

 

                                ARNDT

                      Klar. Und ruhig viel.

                          

                                RONNY

                          (zu Rüdiger)

                      Du willst kein Scharf, oder?

 

                                RÜDIGER

                      Scharf? Ne, lieber nicht.

 

                                RONNY

                      Bei uns ist die Polizei Küchenchef.

 

                                RÜDIGER

                      Da! Kuck! Sie kommt!

 

            Aus dem Gebäude gegenüber kommt die attraktive EVA (30), gut

            gekleidet. Rüdiger und Arndt beobachten, wie sie sich ihre

            Tasche über die Schulter schwingt und über die Straße in

            Richtung Dönerstand geht. Arndt sieht auf die Uhr.

 

                                RÜDIGER

                      Ist sie nicht großartig?

 

            Ronny gibt ihnen die beiden fertigen Döner über die Theke.

 

                                RONNY

                      Ist ja früher als sonst.

 

            Rüdiger und Arndt beißen in ihre Döner. Wortlos am ersten

            Bissen kauend, tauschen sie die Döner. Arndt gibt Rüdiger ein

            Zeichen, Eva anzusprechen, aber Rüdiger rührt sich nicht von

            der Stelle.

 

                                ARNDT

                      Jetzt mach schon. Heute gibt's keine

                      Ausrede. Ich ess nicht umsonst seit

                      Tagen Döner.

 

            Eva ist schon fast an ihnen vorbei ohne Rüdiger und Arndt

            bemerkt zu haben. Da ergreift Arndt die Initiative. Unter

            Rüdigers entsetzten Blicken geht Arndt auf Eva zu.

 

                                ARNDT

                      Entschuldigung?

 

            Eva schaut erstaunt auf.

 

                                EVA

                      Ja?

 

                                ARNDT

                          (überlegt)

                      Schöne Frau? Darf mein Kollege sie zu

                      einem Döner einladen. Er ist wirklich

                      ein unglaublich netter Kerl. Leider ist

                      er ein bißchen schüchtern...

 

            Eva schaut den uniformierten Arndt belustigt an, der mit

            seinem Döner in der Hand vor ihr steht.

 

                                EVA

                      Aha, ihr Kollege möchte mich also gerne

                      einladen.

 

                                ARNDT

                      Genau.

 

                                EVA

                      Und wo ist jetzt ihr Kollege?

 

            Arndt dreht sich galant um und deutet auf den Dönerstand.

            Doch da ist niemand außer Ronny, der sich hinter der Theke um

            seinen Fleischspieß kümmert. Arndt ist die Situation

            sichtlich peinlich. Eva schüttelt nur den Kopf und geht ihres

            Weges. Wütend geht Arndt auf Rüdiger zu, der aus einem

            Dixiklo neben dem Dönerstand kommt.

 

                                ARNDT

                      Wie kannst Du mich so blamieren.

 

                                RÜDIGER

                      Du hast Dich doch selbst blamiert.

                          (äfft ihn nach)

                      "Schöne Frau. Darf mein Kollege sie zu

                      einem Döner einladen."

 

                                ARNDT

                      Mann Rüdiger. Das war die Chance.

 

                                RÜDIGER

                      Ich renn halt nicht immer mit dem Kopf

                      durch die Wand so wie Du.

 

            Arndt und Rüdiger blitzen sich an.

 

                                RONNY

                      Jungs, um noch mal auf mein Problem

                      zurückzukommen.

 

            Arndt und Rüdiger schauen ihn an.

 

                                ARNDT

                      Ronny, dass Du von zwei Seiten auf die

                      Mütze kriegst, wenn du 'nen deutschen

                      Döner aufmachst, war doch klar.

                      Paß dich an.

 

                                RÜDIGER

                      Wir können Dir nicht helfen. Du mußt zur

                      Kripo gehen, die sind dafür zuständig.

 

            Das Funkgerät im Streifenwagen meldet sich.

 

                                HORST

                          (über das Funkgerät)

                      Wagen null zwo von Zentrale, kommen.

                      Wagen null zwo von Zentrale.

 

            Arndt geht zum Auto.

 

                                RONNY

                      Und was ich noch gar nicht erwähnt hab:

                      Die Jugendkriminalität! Das fängt

                      heutzutage schon ganz früh an-

 

                                RÜDIGER

                          (unterbricht ihn)

                      Wir zahlen, Ronny.

 

                                ARNDT (OFF)

                          (ruft)

                      Rüdiger!

 

                                RONNY

                      Ihr seid wenigstens anständige Bullen.

                      Horst hat vorhin wieder nicht gezahlt.

 

                                ARNDT (OFF)

                          (ruft lauter)

                      Rüdiger!

 

            Rüdiger legt einen fünf Euro Schein auf die Theke, nimmt

            seinen Döner und geht zum Streifenwagen.

 

                                RÜDIGER

                      Was ist denn?

 

                                ARNDT

                          (aufgeregt)

                      Die Sparkasse ist überfallen worden!

                      Beeil dich.

 

            Arndts Aufregung macht Rüdiger nervös.

 

                                RÜDIGER

                      Ein Banküberfall? Ich...

 

            Er blickt nervös zum Dixiklo. Arndt bemerkt das.

 

                                ARNDT

                      Steig ein, dafür haben wir jetzt keine

                      Zeit.

 

            Mit Blaulicht und Sirene rasen sie los.

 

            AUSSEN - IM STREIFENWAGEN - TAG

 

            Mit Blaulicht und Sirene rast Arndt die Straße entlang.

            Rüdiger sitzt nervös verspannt auf dem Beifahrersitz.

 

                                RÜDIGER

                      A-Arndt!

 

                                ARNDT

                      Verkneif's dir. Das ist unsere Chance.

                          (mit leuchtenden Augen)

                      Ein Einsatz.

 

                                RÜDIGER

                          (ängstlich)

                      Hat Horst gesagt, wie viele es sind?

 

                                ARNDT

                          (euphorisch)

                      Er hat nur Banküberfall gesagt.

 

                                RÜDIGER

                      Haben wir eigentlich unsere Schußwesten

                      dabei?

 

            Sie kommen an eine T-Kreuzung. Arndt hält und überlegt.

 

                                ARNDT

                      Was ist schneller? Links oder rechts?

 

                                RÜDIGER

                          (zeigt mit der Hand)

                      Da lang.

 

            Arndt brettert weiter.

 

            AUSSEN - VOR DER BANK - TAG

 

            Das Auto kommt angefahren, das Blaulicht und die Sirene gehen

            aus, es hält mit quietschenden Reifen vor der Bank. Arndt und

            Rüdiger springen aus dem Streifenwagen und stürmen zum

            Kofferraum. Arndt öffnet ihn und holt die Schusswesten

            heraus. Rüdiger wird bei dem Anblick der Westen noch

            nervöser. Arndt drückt ihm eine in die Hand. Sie ziehen sie

            eilig über. Arndt ist als erster fertig und hastet zur

            Eingangstüre der Bank.

 

                                RÜDIGER

                          (währenddessen)

                      Brauchen wir keine Verstärkung??

 

                                ARNDT

                          (währenddessen)

                      Jetzt komm!

 

            Sie verschwinden in der Bank.

 

            INNEN - IN DER BANK - TAG

 

            Mit ihrer Pistole im Anschlag stürmen Arndt und Rüdiger in

            den Schalterraum, Rüdiger nicht ganz so sicher wie Arndt.

 

            Doch dort geht alles seinen gewohnten Gang, vom Bankräuber

            keine Spur. Kunden drehen sich erschrocken um. Ein KUNDIN

            hebt zaghaft ihre Hände in die Luft, doch dann lächelt sie

            die beiden Polizisten an und nimmt die Hände langsam wieder

            herunter. Plötzlich trifft Rüdiger von der Seite ein Wasser-

            strahl. Blitzschnell dreht er sich nach links. Dort steht

            Lukas, der stumm mit seiner Wasserpistole auf ihn zielt.

 

            Der BANKDIREKTOR (55) kommt auf sie zugeeilt.

 

                                BANKDIREKTOR

                          (leise)

                      Meine Herren, was machen sie denn?

                          (zu Lukas)

                      Laß das!

 

            Peinlich berührt stecken Rüdiger und Arndt die Pistolen weg.

 

                                BANKDIREKTOR

                      Das ist der Täter.

 

            Der Bankdirektor legt Lukas die Hand auf die Schulter und

            entwaffnet ihn. Arndt steht da wie angewurzelt da. Rüdiger

            beobachtet Lukas interessiert.

 

                                BANKDIREKTOR

                      Am hellichten Tag wollte er die Bank

                      überfallen.

 

                                ARNDT

                          (pampig)

                      Naja, nachts ist ja auch zu.

 

            Der Bankdirektor gibt Rüdiger die Wasserpistole. Rüdiger

            sieht sich die Pistole an und steckt sie in seinen Gürtel.

 

                                RÜDIGER

                      Wie heißt Du denn?

 

                                BANKDIREKTOR

                      Ich hab's ihrem Kollegen schon gesagt,

                      er redet nichts. Sonst hätte ich sie ja

                      gar nicht erst gerufen.

 

            Arndt registriert das. Lukas sieht die Handschellen an

            Rüdigers Gürtel und streckt ihm die Hände hin. Rüdiger

            stutzt, dann muß er sich ein Grinsen verkneifen. Er beugt

            sich zu Lukas runter.

 

                                RÜDIGER

                          (freundlich bestimmt)

                      Dann müssen wir Dich leider verhaften.

 

            Er legt Lukas Handschellen an, was dieser mit leuchtenden

            Augen geschehen läßt. Arndt starrt Rüdiger an. Der blinzelt

            ihm kurz zu und wendet sich dann mit Lukas zum Gehen.

 

                                RÜDIGER

                          (zum Bankdirektor)

                      Schönen Tag noch!

                          (zu Lukas)

                      Mach bloß keinen Quatsch.

                      Wir haben Deine Waffe.

 

            Arndt und der Bankdirektor schauen sich verwundert an.

 

            AUSSEN - VOR DER BANK - TAG

 

            Lukas sitzt angeschnallt auf dem Rücksitz des Streifenwagens.

            Rüdiger und Arndt stehen neben dem Wagen und reden leise.

 

                                ARNDT

                      Was soll denn das bitte?

 

                                RÜDIGER

                      Hab ich Dir mal erzählt, wie ich zur

                      Polizei gekommen bin?

 

                                ARNDT

                      Hä?

 

                                RÜDIGER

                      Der will nur mal verhaftet werden und

                      auf's Revier gebracht werden.

 

            Arndt schaut ihn zweifelnd an. Rüdiger steigt ein.

 

                                RÜDIGER

                      Das hab ich früher auch so gemacht.

 

            Arndt schüttelt grinsend den Kopf. Dann wird er ernst.

 

                                ARNDT

                          (zu sich)

                      Horst kann was erleben.

 

            INNEN - POLIZEIFLUR - TAG

 

            Rüdiger kommt in den Flur. Er hat Lukas die Handschellen

            abgenommen und hängt sie gerade an seinen Gürtel.

            Lukas schaut sich mit großen Augen um.

            Arndt trottet hinter ihnen her. Er schnüffelt wieder.

 

                                ARNDT

                          (zu sich)

                      Hier stinkt's wieder nach Horst.

 

            Lukas hört das.

 

            INNEN - DIENSTRAUM - TAG

 

            Als die drei hereinkommen, schauen Horst und Elmar

            schmunzelnd auf. Horst beginnt, in die Hände zu klatschen.

 

                                HORST

                      Das ist also der Täter.

 

            Horst und Elmar lachen. Horst rollt auf seinem

            Schreibtischstuhl zu ihnen. Er nimmt Rüdiger die

            Wasserpistole aus der Hand.

 

                                HORST

                          (zu Lukas)

                      Die ist beschlagnahmt.

 

            Er rollt zurück und beschießt damit einen der Kakteen.

 

                                HORST

                      Wie heißt denn der Bankräuber?

 

                                RÜDIGER

                          (blickt kurz zu Lukas)

                      Bis jetzt schweigt er noch, aber meiner

                      Verhörmethode wird er nicht standhalten

                      können.

 

                                ARNDT

                          (deutlich)

                      Und ich schreib dann den Bericht über

                      den Vorgang. Die im Präsidium finden es

                      sicher interessant, zu erfahren, wie

                      dieser "Banküberfall" abgelaufen ist.

 

            Horst runzelt die Stirn. Er überlegt, dann dreht er sich auf

            seinem Stuhl langsam zu ihnen.

 

                                HORST

                      Laß das besser mal mich machen.

 

            Horst deutet Lukas, sich zu setzen. Er nimmt ein Formular und

            legt es in eine Schreibmaschine ein.

 

                                HORST

                      Setz Dich.

                      Als erstes sagst Du mir deinen Namen.

 

            Lukas schweigt.

 

                                HORST

                      Deinen Namen.

 

            Horst fühlt sich durch das Schweigen des Jungen

            herausgefordert. Mit der flachen Hand haut er auf den Tisch.

 

                                HORST

                          (laut)

                      Wie Du heißt, will ich wissen!

 

            Kein Wort von Lukas.

 

                                HORST

                          (wird wütend)

                      Du erzählst mir sofort, wie Du heißt und

                      wo Du wohnst oder Du kommst solange in

                      eine Einzelzelle, bis du so alt bist wie

                      ich. Ist das klar?

 

            Lukas starrt ihm ins Gesicht.

 

                                LUKAS

                          (trotzig)

                      Du stinkst nach Horst!

 

            Lukas steht auf und rennt in die Arme von Rüdiger. Horst will

            explodieren, dann reißt er sich zusammen und steht nur auf.

            Er schnüffelt ein paar Mal unmerklich. Rüdiger und Arndt

            verkneifen sich das Lachen, selbst Elmar muß schmunzeln.

 

                                HORST

                      Was gibt's denn da zu lachen?

                      Meint Ihr, ihr könnt's besser?

 

            Horst stürmt aus dem Raum, Elmar folgt ihm und lächelt Arndt

            und Rüdiger entschuldigend an.

 

                                ELMAR

                      Ich bring ihm mal 'nen Kaffee.

                      Das holt ihn wieder runter.

 

            INNEN - DIENSTRAUM - TAG

 

            Lukas sitzt auf einem Schreibtisch und spielt mit einem alten

            Phantombildordner. Er hat aus den Phantombildern eine Person

            gelegt, die Horst sehr ähnlich sieht. Arndt und Rüdiger

            sitzen bei ihm. Vor ihnen liegt die ausgeleerte Sporttasche

            von Lukas. Die Utensilien daraus stehen aufgereiht vor ihm.

            Arndt schaut zu Rüdiger.

 

                                ARNDT

                          (leise)

                      Mann, ich hab keine Lust mehr!

                      Warum geht er nicht einfach heim?

 

            Rüdiger hat eine Idee. Er streckt Lukas freundschaftlich die

            Hand entgegen, als wolle er sich vorstellen.

 

                                RÜDIGER

                      Rüdiger Lehmann.

 

                                LUKAS

                      Lukas Schröder.

 

            Lukas ist überrumpelt. Arndt grinst.

 

                                RÜDIGER

                      Na, geht doch.

                      Soll ich Dir mal unser Revier zeigen?

 

            Lukas strahlt.

 

            AUSSEN - POLIZEIHINTERHOF - ABEND

 

            Rüdiger sitzt mit Lukas auf der Treppe im Hinterhof des

            Polizeireviers, mit Blick auf die parkenden Autos. Ein altes

            Polizeimofa lehnt an der Mauer. Lukas hat eine Polizeimütze

            auf. Seine Sporttasche steht neben ihm.

 

            Sie spielen Schere-Stein-Papier. Lukas gewinnt.

 

                                RÜDIGER

                      Wow. Nicht schlecht. Schon wieder

                      gewonnen.

 

            Arndt kommt aus dem Polizeirevier zu ihnen.

 

                                ARNDT

                      Ich weiß, wo er wohnt.

                      Wir können los.

 

            Rüdiger schaut auf. Er überlegt kurz.

 

                                RÜDIGER

                      Ich komm gleich.

 

            Er verschwindet im Revier. Arndt setzt sich zu Lukas, nimmt

            ihm freundlich die Mütze ab und setzt sie selbst auf.

 

                                ARNDT

                      Na?

                      Machen Deine Eltern sich keine Sorgen,

                      wenn du so spät nach Hause kommst?

 

                                LUKAS

                      Meine Mama denkt, ich bin beim Fußball.

 

            Rüdiger kommt mit einem seltsamen Gesichtausdruck zurück.

 

                                RÜDIGER

                      Okay.

 

            Sie gehen zu den Autos. Arndt zieht seinen Schlüssel aus der

            Tasche. Plötzlich blinkt der neue Mercedes von Horst auf.

            Rüdiger hält triumphierend den Schlüssel in der Hand.

 

                                ARNDT

                      Bist du verrückt?

 

            Rüdiger grinst. Er wirft Arndt den Schlüssel zu.

 

            Arndt betätigt mehrmals selig den Funköffner, bis Rüdiger ihn

            aus seiner "Glücks-Erstarrung" reißt.

 

                                ARNDT

                          (zu Lukas)

                      Willst Du mal mit 'nem richtigen Auto

                      fahren?

 

            Lukas strahlt. Sie steigen in den Polizei-Mercedes.

            Rüdiger und Arndt schnallen sich nebeneinander an. Dann

            halten sie inne und schauen sich an. Sie schnüffeln und

            verziehen das Gesicht.

 

            INNEN/AUSSEN - IM STREIFENWAGEN - ABEND

 

            Sie fahren mit weit offenen Fenstern und gegen die Kälte

            hochgeschlagenenen Kragen durch die Nacht. Lukas sitzt

            fröstelnd hinten, Rüdiger blickt zu Arndt, der stoisch der

            Kälte trotzt.

 

            INNEN - DIENSTRAUM - NACHT

 

            Elmar sitzt an seinem Schreibtisch. Die Kakteen sind

            verschwunden, an ihrer Stelle stehen zwei Töpfe mit Blumen.

            Horst setzt sich in seinen Stuhl, sieht die Blumen und

            stutzt. Elmar schaut unschuldig auf.

 

                                HORST

                      Was ist denn das?

 

                                ELMAR

                      Was? Das? Das sind Margeriten.

 

                                HORST

                      Und die-

 

                                ELMAR

                      -Kakteen?

                      Weiß du doch. Nicht gut für die Seele.

                      Machen so... stachelig.

 

            AUSSEN - VOR LUKAS HAUS - NACHT

 

            Arndt klingelt an einer Haustür, hinter ihm steht Rüdiger,

            der Lukas an der Hand hält.

 

            Die Tür wird von Eva, der Frau vom Dönerstand geöffnet. Alle

            blicken sich überrascht an. Eva schaut zu Lukas hinunter.

            Lukas löst sich von Rüdigers Hand, und stellt sich zu seiner

            Mutter.

 

                                EVA

                      Lukas?

                          (freundlich)

                      Ich hab schon auf Dich auf Dich

                      gewartet.

                      Wo warst Du denn heute wieder?

 

            Eva schaut zu Arndt und Rüdiger, die wie erstarrt dastehen.

            Sie erkennt Arndt.

 

                                EVA

                      Sie schon wieder. Hallo!

                          (zu Rüdiger)

                      Und Sie sind dann wohl der verschwundene

                      Kollege?

 

            Rüdiger starrt sie nur an. Eva schaut auf Lukas.

 

                                EVA

                      Was hat er denn gemacht?

 

                                RÜDIGER

                          (stammelt)

                      Er hat die Bank überfallen... also nicht

                      wirklich überfallen... nur mit einer

                      Wasserpistole... Aber der Bankdirektor

                      hat die Polizei gerufen... Und wir

                      mußten ihn verhaften... Natürlich.

 

                                EVA

                      Natürlich.

 

                                RÜDIGER

                      Aber jetzt ist er ja hier.

 

                                EVA

                      Das ist er.

 

            Sie schauen zu Lukas herab. An der Hand seiner Mutter grinst

            er Rüdiger an.

 

                                RÜDIGER

                      Dann wollen wir Sie auch nicht länger

                      aufhalten. Einen... schönen Abend noch.

 

                                EVA

                      Vielen Dank.

 

            Rüdiger wendet sich zum Gehen. Arndt steht grinsend zwischen

            den beiden.

 

                                EVA

                      Und... vielleicht sehen wir uns ja mal

                      wieder... am Dönerstand.

                      Wenn Sie nicht wieder verschwinden?

 

                                RÜDIGER

                          (peinlich)

                      Ja... vielleicht.

                      Tschüß, Lukas.

 

            Sie gehen zum Auto. Hinter ihnen schaut Eva ihnen einen

            Moment nach, dann schließt sie die Haustür. Rüdiger geht mit

            einem seligen Grinsen zum Auto. Arndt läuft neben ihm und

            grinst ihn offen an.

 

                                RÜDIGER

                      Was?

 

                                ARNDT

                      Mhm. Fällt Dir was auf?

 

            Rüdiger blickt ihn fragend an. Arndt grinst freundschaftlich.

 

                                RÜDIGER

                          (bleibt stehen)

                      Stimmt.

 

            Sie grinsen sich an.

 

                                                      BEGINN DES ABSPANNS

 

            Während der Abspann läuft, sehen wir folgende Bilder:

 

            INNEN - DIENSTRAUM - NACHT

 

            Elmar sitzt am Schreibtisch und schreibt etwas. Horst sitzt

            beleidigt auf seinem Stuhl. Als Elmar nicht kuckt, beugt er

            sich langsam zu den Blumen und riecht daran.

 

            Pötzlich klingelt das Telefon. Horst beugt sich schnell

            zurück. Elmar nimmt ab und hört zu.

 

                                ELMAR

                      Polizei?

                           (er hört zu)

                      Ja? - Nein! - Alles klar.

 

            Er legt auf und schaut ernst zu Horst.

 

                                ELMAR

                      Ronny's Dönerladen ist überfallen

                      worden.

 

            AUSSEN - POLIZEIHINTERHOF - NACHT

 

            Horst und Elmar kommen aus dem Revier gerannt. Im Rennen

            ziehen sie sich noch fertig an. Horst bleibt abrupt stehen,

            so daß Elmar fast in ihn reinläuft. Beide starren auf den

            freien Parkplatz, wo eigentlich ihr Polizei-Mercedes stehen

            müsste. Doch der Platz ist leer. Horst schaut in seiner

            Tasche nach, findet seinen Schlüssel aber nicht. Sie rütteln

            am Auto von Arndt und Rüdiger, doch es ist verschlossen.

            Ratlos schauen sich Elmar und Horst an.

 

            AUSSEN - ABGELEGENE STRASSE - NACHT

 

            Horst und Elmar fahren eine Strasse entlang. Sie sitzen auf

            dem alten Polizeimofa. Elmar steuert, Horst klammert sich an

            Elmar fest, er sitzt viel zu breit hinter ihm. Schwerfällig

            legt Elmar das Mofa in eine Kurve.

 

            AUSSEN - DÖNERSTAND - NACHT

 

            Rüdiger, Arndt und Ronny haben sich hinter einem Haufen Paletten

            versteckt. Der Dönerstand ist leer. Ein Knattern liegt in der

            Luft. Es wird lauter. Ronny stößt Arndt an, der nimmt einen

            Fotoapparat und "zielt".

 

                                   RONNY

                         Hey, mach' aber scharf.

 

            Im Sucher des Fotoapparats sehen wir Horst und Elmar auf dem

            Polizeimofa ankommen. Der Fotoapparat löst aus.

 

                                                        ENDE DES ABSPANNS

 

            AUSSEN - DÖNERSTAND - TAG

 

            Arndt hält einen Schlüsselbund in der Hand und drückt immer

            wieder auf den Schlüssel. Das Piepsen der Funköffnung ist zu

            hören. Er ist stolz wie Oskar. Im Hintergrund steht Rüdiger

            bei Ronny an der Theke. Ronny macht wie immer liebevoll zwei

            Döner fertig.

 

                                RONNY

                      Soo. Und für Rüdiger... wie seit

                      neuestem... mit ganz viel Scharf.

 

            Er reicht Rüdiger den Döner über die Theke. Rüdiger beißt

            lustvoll hinein. Arndt läßt es wieder piepsen.

 

                                RÜDIGER

                      Mensch, Arndt. Jetzt laß mal gut sein.

                      Manchmal frag ich mich echt, warum Du

                      eigentlich Polizist geworden bist.

 

            Arndt dreht sich zum ihm und grinst ihn breit an. Er drückt

            demonstrativ auf den Schlüssel. Es piepst. Dann sehen wir,

            daß sie immer noch ihren alten Wagen haben, der aber mit einem

            Funköffner aufgerüstet wurde.

 

                                       F I N E

 

 

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